Welche sind die wesentlichen männlichen Sexualstörungen?

18 Nov 2022

Es gibt zahlreiche verschiedene männliche Sexualstörungen: Erektionsstörungen, vorzeitige Ejakulation, Libidoverlust, Schwierigkeiten bei der Ejakulation … Meistens sind Sexualstörungen auf die Kombination mehrerer Ursachen zurückzuführen und sorgen nicht nur beim Mann, sondern auch bei seiner Partnerin bzw. seinem Partner für Frust.

Männliche Sexualstörungen: Was Sie darüber wissen sollten

Männliche Sexualstörungen oder sexuelle Dysfunktionen zeichnen sich durch Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr aus. Sie können sich auf das sexuelle Verlangen (die Libido), die Entwicklung oder Beibehaltung einer Erektion, die Ejakulation oder den Orgasmus auswirken. Verschiedene organische und/oder psychologische Faktoren kommen als Ursachen derartiger Sexualstörungen in Frage. Oft sind sie der Grund für Verzweiflung oder Frustration und führen bisweilen sogar zu sexueller Versagensangst. In manchen Fällen schränken die betroffenen Männer ihre Intimkontakte deutlich ein.

Männliche Sexualstörungen betreffen am häufigsten die Ejakulation. Man unterscheidet zwischen:

Als weitere Sexualstörungen kommen die erektile Dysfunktion (Potenzstörung) bei älteren Männern oder der Libidoverlust hinzu.

Die verschiedenen möglichen psychologischen Ursachen

Männliche Sexualstörungen können durch psychologische Faktoren verursacht oder verstärkt werden. Depressionen, Stress oder Versagensängste begünstigen ihr Auftreten. Probleme in der Partnerschaft, ein Konflikt mit der Partnerin bzw. dem Partner oder die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft zählen ebenfalls zu den möglichen Ursachen.

Im Übrigen können wie auch immer geartete traumatische sexuelle Erlebnisse zu einer Blockade und sexuellen Störungen führen. Eine unzureichende Sexualerziehung oder eine mangelnde Kenntnis des eigenen Körpers können beim Mann ebenfalls zum Auftreten dieser Art von Störungen beitragen.

Vorzeitige Ejakulation, die häufigste männliche Sexualstörung

Die Merkmale von vorzeitigem Samenerguss

Die insbesondere bei den unter 30-Jährigen am weitesten verbreitete Sexualstörung ist die vorzeitige Ejakulation. Tatsächlich sind zwischen 20 und 30 % der Männer im Laufe ihres Lebens von diesem Problem betroffen. Es ist ein derart verbreitetes Phänomen, dass einige Männer sich für betroffen halten, wobei sie gar nicht die von der Medizin definierten Kriterien erfüllen, nämlich:

  1. Ein zu schneller Samenerguss, der in mehr als 90 % der sexuellen Kontakte nach weniger als einer Minute nach der Penetration erfolgt
  2. Die Unmöglichkeit, die Ejakulation zurückzuhalten oder zu kontrollieren
  3. Negative psychologische Auswirkungen (z.B. Verlust an Selbstvertrauen, sexuelle Versagensängste)

Oft erfolgt der Samenerguss bei den ersten sexuellen Kontakten, nach längerer Abstinenz oder nach einem Partnerwechsel schneller. In diesem Fall handelt es sich um eine ganz normale körperliche Reaktion. Erst wenn dieser Zustand länger anhält, spricht man von vorzeitiger Ejakulation.

Vorzeitige Ejakulation: die verschiedenen Typen

Zusätzlich zu den oben genannten drei Kriterien wird in der Medizin zwischen vier Arten von vorzeitiger Ejakulation unterschieden:

  • Primäre vorzeitige Ejakulation: Sie tritt zu Beginn des Sexuallebens auf und dauert ohne angemessene Behandlung
  • Sekundäre oder erworbene vorzeitige Ejakulation: Die Störung tritt im Laufe des Sexuallebens plötzlich in Erscheinung. Sie wird meistens durch äußere Faktoren wie Krankheit, emotionaler Schock, plötzliche Änderung von Gewohnheiten usw. ausgelöst.
  • Die pseudo-vorzeitige Ejakulation: In dieser Situation ist die Zeit bis zur Ejakulation normal (zwischen 5 und 25 Minuten). Jedoch ist der Mann überzeugt, unter vorzeitiger Ejakulation zu leiden, und entwickelt die gleichen psychologischen Symptome, als wäre er wirklich betroffen, und aus dieser Überzeugung entsteht eine sexuelle Leistungsangst.
  • Natürliche vorzeitige Ejakulation: Wie weiter oben erläutert, sind bestimmte Situationen vorzeitiger Ejakulation normal (bei einem neuen Partner, zu Beginn des Sexuallebens usw.). Doch auch wenn ein vorzeitiger Samenerguss nur gelegentlich auftritt, kann er negative psychologische Auswirkungen haben und zu sexueller Versagensangst führen.

 

Erektile Dysfunktion oder Potenzstörung

Die erektile Dysfunktion, auch Potenzstörung genannt, bezeichnet die Situation, in der es einem Mann nicht gelingt, eine Erektion zu bekommen oder beizubehalten. Egal, ob es sich um ein systematisches Problem, um die Schwierigkeit, eine Erektion lange genug beizubehalten, oder um eine gelegentliche Störung handelt: Mit steigendem Alter steigt auch die Häufigkeit einer erektilen Dysfunktion.

Es gibt zwei Arten von erektiler Dysfunktion:

  1. Die primäre erektile Dysfunktion ist recht selten und tritt ab dem Beginn des Sexuallebens auf.
  2. Die sekundäre erektile Dysfunktion tritt zu einem späteren Zeitpunkt im Leben eines Mannes auf.

Generell wird eine erektile Dysfunktion durch eine Arterienverhärtung, eine Diabetes-mellitus-Erkrankung oder die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst. Bei einigen Männern kann sie nach einer Prostataoperation auftreten oder die Folge einer psychologischen Blockade (Versagensängste, Depression, Müdigkeit und Stress) sein. Erektile Dysfunktionen treten manchmal in Verbindung mit bestimmten Situationen, Orten oder Partnern auf. Diese männliche Sexualstörung wurde ausgiebig untersucht und lässt sich gut behandeln. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Libidoverlust

Im Laufe des Lebens lässt die Libido eines Mannes mit dem Alter nach. Auch Müdigkeit und Stress können zu einem Libidoverlust führen. Von Störungen der Libido spricht man erst, wenn diese dauerhaft werden. Auslöser sind meistens psychologische Faktoren (Depressionen, Ängste, Beziehungsprobleme, traumatische Erlebnisse usw.). In diesem Fall wird eine psychologische Betreuung empfohlen.

In selteneren Fällen hat ein Libidoverlust physische oder hormonale Gründe wie z. B. eine chronische Niereninsuffizienz oder ein niedriger Testosteronspiegel. Im Zweifelsfall sollten Betroffene einen Termin mit einem Mediziner vereinbaren, der angemessene medizinische Untersuchungen verschreiben kann.

Die koitale Anejakulation

Koitale Anejakulation ist eine recht seltene männliche Sexualstörung. Betroffene Männer können nicht während des Geschlechtsverkehrs ejakulieren. Ob systematisch oder häufig, dieses Symptom wird nicht mit einer Erektionsstörung gleichgesetzt. Einige der von dieser Störung Betroffenen verspüren zwar einen Orgasmus, jedoch ohne Samenerguss.

Man unterscheidet drei Stufen der Anejakulation:

  1. Die Ejakulation erfolgt nie, unabhängig von der Erregung, vom Partner oder Kontext: Man spricht von einer generellen Anejakulation.
  2. Die Ejakulation erfolgt ausschließlich während der Masturbation: Man spricht von situativer oder psychogener Anejakulation.
  3. Die Ejakulation erfolgt nur nach einer sehr langen Penetration.

Eine situative/psychogene Anejakulation geht oft mit einer falschen Wahrnehmung des eigenen Körpers, mit psychologischen Blockaden, unzureichender/unangemessener Erregung oder Versagensängsten einher. Für diese Art der Anejakulation werden organische Ursachen meist ausgeschlossen. In diesem Fall wird eine psychosexologische Behandlung empfohlen.

Bei einer generellen Anejakulation sind jedoch mehrere organische Ursachen möglich: eine Krankheit, eine hormonale Störung, die Einnahme bestimmter Medikamente oder der Konsum psychoaktiver Substanzen (Alkohol, Drogen usw.).

Die retrograde Ejakulation

Die retrograde Ejakulation ist nicht zu verwechseln mit einer generellen Anejakulation. Es handelt sich vielmehr um einen fehlgeleiteten Samenerguss in die Harnblase. Bei einer normalen Ejakulation schließt sich der Blasenhals, um das Sperma aus der Harnröhre austreten zu lassen. Bei einer retrograden Ejakulation bleibt der Blasenhals geöffnet, sodass das Sperma in Richtung Harnblase ausgestoßen wird. Diese männliche Sexualstörung birgt keine Gefahren, kann jedoch bei einem Kinderwunsch problematisch sein.

Eine wirksame Lösung*
zur Verzögerung
des Samenergusses

Produkt entdecken

*Die Wirksamkeit von Kenergon® wurde in einer klinischen Studie an 52 Patienten nachgewiesen, die einen Monat lang behandelt wurden.

Quellen:

  1. Wisard, N. Audette, Ejaculation précoce: traitement médicamenteux ou approche sexologique? – Revue médicale Suisse

 Anéjaculation: Les causes de ce trouble de l’éjaculation, [sans date]. charlescofr. [en ligne]. [Consulté le 13 juillet 2022]. Disponible à l’adresse: https://www.charles.co/blog/ejaculation-precoce/anejaculation/ Qu’est-ce que l’anéjaculation? Est-ce fréquent? Lanéjaculation est-elle un trouble sexuel? Qui est concerné? On vous dit tout!

 Éjaculation rétrograde – Problèmes de santé de l’homme, [sans date]. Manuels MSD pour le grand public. [en ligne]. [Consulté le 13 juillet 2022]. Disponible à l’adresse: https://www.msdmanuals.com/fr/accueil/probl%C3%A8mes-de-sant%C3%A9-de-l%E2%80%99homme/dysfonction-sexuelle-chez-les-hommes/%C3%A9jaculation-r%C3%A9trograde Éjaculation rétrograde – En savoir plus sur les causes, les symptômes, les diagnostics et les traitements à partir des Manuels MSD, version pour le grand public.

 MULHALL, John P., STAHL, Peter J. et STEMBER, Doron S., 2014. Anejaculation. In : MULHALL, John P, STAHL, Peter J. et STEMBER, Doron S., Clinical Care Pathways in Andrology. [en ligne]. New York, NY : Springer New York. pp. 1116. [Consulté le 13 juillet 2022]. ISBN 978-1-4614-6692-5.

 Présentation de la dysfonction sexuelle chez les hommes – Problèmes de santé de l’homme. Manuels MSD pour le grand public. [en ligne]. [Consulté le 12 juillet 2022]. Disponible à l’adresse: https://www.msdmanuals.com/fr/accueil/probl%C3%A8mes-de-sant%C3%A9-de-l%E2%80%99homme/dysfonction-sexuelle-chez-les-hommes/pr%C3%A9sentation-de-la-dysfonction-sexuelle-chez-les-hommes Présentation de la dysfonction sexuelle chez les hommes – Explorer à partir des Manuels MSD, version pour le grand public.

RIGOT, J.-M., MARCELLI, F. et GIULIANO, F., 2013. Troubles de l’éjaculation à l’exception de l’éjaculation prématurée, troubles de l’orgasme. Progrès en Urologie. juillet 2013. Vol. 23, n° 9, pp. 657663. DOI 10.1016/j.purol.2013.01.011.