Welche Ursachen hat der vorzeitige Samenerguss?

8 Dez 2021

Vorzeitiger Samenerguss ist eine sehr häufige sexuelle Störung, die bei 20 bis 30 % der Männer auftritt. Sie zeigt sich in einem raschen Samenerguss beim Geschlechtsverkehr und einem unkontrollierbaren Ejakulationsreflex. Es gibt mehrere Ursachen dafür, und findet man die richtige heraus, kann die geeignete Lösung gefunden werden, damit ein erfülltes Liebesleben möglich ist.

Psychische Faktoren

Der vorzeitige Samenerguss steht oftmals in Verbindung mit psychologischen Faktoren: Schlechte Erfahrungen, Leistungsdruck, schwierige Situation… Welche Mechanismen sind beteiligt?

Reaktion auf Veränderungen und Gefühlslage

Der vorzeitige Samenerguss kann plötzlich im Leben eines Mannes auftreten. Dann sind die Ursachen meist psychologischer Natur. Schwierigkeiten in der Beziehung, Wechsel der Partnerin oder des Partners, Stress bei der Arbeit, soziale Ängste, Depressionen usw., jede plötzliche Veränderung oder jede schwierige Lebensphase kann einen Stresskreislauf auslösen und Auswirkungen auf die Sexualität haben.
Eine ängstliche Grundhaltung kann den Samenerguss tatsächlich beschleunigen. Ein Stresskreislauf versetzt den menschlichen Körper in einen Reflexmodus, der indirekt die Ausschüttung von Adrenalin anregt und die Empfindungen vor der Ejakulation überdeckt. Unter diesen Bedingungen wird die Kontrolle schwieriger.

Angst und Stress durch Leistungsdruck

Eine häufige Ursache für rasche ejakulation ist die sexuelle Versagensangst. Es entsteht Stress durch die Angst, die Partnerin oder den Partner nicht zu befriedigen oder durch den Wunsch, im Bett länger durchzuhalten. Diese Gedanken führen zu einer Versagensangst und regen die Ausschüttung von Adrenalin an. Dadurch entsteht ein Teufelskreis. Durch seine Befürchtungen erfährt der Mann vorzeitige Samenergussepisoden immer häufiger. Der Zustand der Furcht wird verstärkt durch die Erinnerung an diese negativen sexuellen Erfahrungen. Nach und nach stellt sich die Angst vor dem Versagen ein, die schlimmstenfalls in einem Vermeidungsverhalten sexueller Kontakte gipfelt. Diese letzte Phase verstärkt ihrerseits den Teufelskreis, da eine geringe sexuelle Aktivität einen der Risikofaktoren für vorzeitigen Samenerguss bildet.

In einer solchen Situation sollte man nicht zögern, sich an einen Sexualtherapeuten zu wenden, mit dem man an seinen Ängsten arbeiten und aus dem Schema ausbrechen kann.

Ein Verhaltensprogramm

Erste sexuelle Erfahrungen, insbesondere der Selbstbefriedigung, werden manchmal in der Befürchtung erlebt, überrascht zu werden. In diesem Zusammenhang kann sich der Mann daran gewöhnen, sich „beeilen“ zu müssen, um jedes Risiko zu vermeiden. Diese Art der Verhaltensprogrammierung kann auch ihren Ursprung in der Erziehung haben. Angst oder Scham vor sexuellem Vergnügen führt dann zu einer „hastigen“ Sexualität. Wird eine solche Erfahrung zur Gewohnheit, hat sich der Mann auf einen schnellen Geschlechtsverkehr programmiert. Glücklicherweise ist es immer möglich, ein solches Verhaltensmuster abzulegen und an der Kontrolle des Samenergusses zu arbeiten.

Bestimmte anatomische Faktoren im Zusammenhang mit vorzeitigem Samenerguss

Bestimmte anatomische Faktoren können zu einem vorzeitigen Samenerguss führen. Insbesondere gilt das für ein zu kurzes Penisbändchen. Dieses kleine Bändchen verbindet die Eichel mit der Vorhaut. Ist die Eichel teilweise bedeckt, ist sie weniger Reibung beim Geschlechtsverkehr ausgesetzt. Dieser Sachverhalt verringert die Empfindlichkeit der Eichel auf natürliche Weise und hilft, die Erregung zu steuern. Bei einem zu kurzen Vorhautbändchen ist diese Steuerung schwieriger. Eine solche anatomische Besonderheit kann auch zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen und ist daher oftmals der Grund für einen Arztbesuch. Aber auch andere Faktoren wie Übererregbarkeit des Ejakulationsreflexes oder Überempfindlichkeit des Penis können Gründe dafür sein.

Eine neurobiologische Veranlagung

Wird ein vorzeitiger Samenerguss seit Beginn der sexuellen Aktivität beobachtet, könnte ein Serotonin-Ungleichgewicht vorherrschen. Dieser Neurotransmitter hat unter anderem die Aufgabe, den Samenerguss zu hemmen. Bei manchen Männern führt eine Störung bei den verschiedenen Gehirnrezeptoren zu einer Verringerung der Serotonin-Übertragung. Durch die Verringerung erfüllt der Botenstoff seine hemmende Aufgabe nicht mehr richtig und das Risiko vorzeitigen Samenergusses steigt. Diese Möglichkeit besteht insbesondere bei seltenen erblichen Formen des vorzeitigen Samenergusses.

Störungen und Krankheiten, die vorzeitigen Samenerguss begünstigen

Manche Störungen und Krankheiten können einen vorzeitigen Samenerguss begünstigen. Dazu zählen das Beckenschmerzsyndrom oder Prostatitis, Multiple Sklerose, schwankende Ausschüttung von Sexualhormonen, Erektionsstörung oder Schilddrüsenüberfunktion.

Ursachenunabhängige Lösungen für vorzeitigen Samenerguss

Unabhängig von der Ursache gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten für vorzeitigen Samenerguss: Präservative und Penisringe, Lokalanästhetika, psychosexuelle Unterstützung, medikamentöse Behandlung usw. Diese breite Palette an Möglichkeiten bietet die Chance einer passenden Lösung für ein erfülltes Sexualleben.

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